Gebrauchtwagenmarkt im März 2024

Im März wechselten 552.188 Pkw den Besitzer. Das sind nur 1 Prozent mehr als im Februar und 1,5 Prozent weniger als im Vorjahr.

In den vergangenen drei Jahren war der März stets der stärkste Monat auf dem Gebrauchtwagenmarkt. Aktuell wechselten 552.188 Pkw den Besitzer, das sind allerdings nur 1 Prozent mehr als im Februar und 1,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Kumuliert kommt der Markt auf 1.626.229 Besitzumschreibungen – immerhin ein Plus von 7,9 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahresmonat.

Der Gebrauchtwagenmarkt ist seit Jahren eine stabile Größe in der Automobilbranche. Im Vergleich zum Neuwagenmarkt motorisieren sich sechs- bis siebenmal so viele Privatpersonen dort jedes Jahr. Daher ist auch die Betrachtung der Gebrauchtwagenpreise von enorm wichtiger Bedeutung. Aber was passiert dort gerade? Der Gebrauchtwagenmarkt kommt von einem künstlichen Hoch, dass durch Corona, Chipkrise und Lieferschwierigkeiten auf dem Neuwagenmarkt verursacht wurde. Nun beginnen die Preise zu sinken, was irgendwann zu erwarten war– allerdings je nach Antriebsart unterschiedlich schnell. 

Auffällig hierbei ist: Die Transaktionspreise gebrauchter E-Autos gehen linear nach unten. Dreijährige Gebrauchtwagen werden bei etwas unter 54 Prozent ihres ehemaligen Listenneupreises gehandelt. Das war – die Älteren unter Ihnen erinnern sich – ein üblicher Wert bei Verbrennern. Man muss hierbei auch bedenken, dass die Listenneupreise bei E-Autos immer noch deutlich höher als bei Verbrennern sind, daher ist der Wertverlust auch in Eurobeträgen nicht unerheblich.  Und wie steht es um Verbrenner? Insbesondere dreijährige Verbrenner sind größtenteils begehrt. Sie werden aktuell für etwa 65 Prozent ihres ehemaligen Neupreises verkauft. Das ist noch hoch, ist aber schon deutlich weniger als in den Hoch-Zeiten, als wir bei teilweise über 70 Prozent lagen. Ein weiteres Sinken wäre also nur plausibel. Plug-In-Hybride liegen übrigens dazwischen. Es ist interessant, dass auf dem Gebrauchtwagenmarkt BEV und PHEV mit nahezu identischen (noch niedrigen) Stückzahlen gehandelt werden.

Was muss der Handel hier wissen? E-Autos sind anders zu behandeln als Verbrenner. Sie bedürfen mehr Beratung rund um den Kauf und die Ladeinfrastruktur. Der Handel muss bei gebrauchten E-Autos in der Lage sein, schneller zu reagieren und den Markt noch genauer zu beobachten. Denn bei E-Autos ist die Abhängigkeit von Neu- und Gebrauchtwagenmarkt unter anderen aufgrund der Volatilität bei den Neuwagenpreisen noch viel stärker ausgeprägt. Zudem steigt das Volumen, das nach und nach aus der Leasingwelle kommt. Und diese war ja noch stark durch die BAFA-Förderung beeinflusst. Wir werden also bei allen Antriebsarten weiter sinkenden Preise sehen, die elektrifizierten sinken hierbei durch verschiedene Einflüsse etwas stärker.