Historie der DAT

Zur Rettung der Automobilwirtschaft wurde die DAT 1931 gegründet

Um den Auftrag der DAT zu verstehen, muss man einen kurzen Blick auf die Situation in Deutschland Anfang der 1930er Jahre werfen. Im Jahr 1923 gab es in Deutschland 77 Automobil­hersteller, Ende 1930 nur noch 16. Seit Ende der 1920er Jahren stiegen zudem die Insolvenzen bei den Handelsbetrieben. Hersteller und Handel befanden sich somit in einer äußerst kritischen Situation. Insgesamt waren zu dieser Zeit bereits rund eine halbe Million Fahrzeuge auf Deutschlands Straßen unterwegs.

In einer gemeinsamen Entscheidung wurde die DAT 1931 vom damaligen Reichs­verband der Automobil­industrie, den wichtigsten Herstellern und Importeuren aus­län­discher Fahrzeuge und dem Reichs­verband des Kraft­fahrzeug­handels und -gewerbes gegründet, um die Automobil­branche vor dem Untergang zu bewahren.

Gelingen sollte dies mit einer Übereinkunft, dass die DAT eine Schätz­organisation (mit sogenannten Taxstellen) ins Leben rief, um erstmals überhaupt den Wert von gebrauchten Fahrzeugen auf Basis von Daten zu ermitteln. Die DAT hat damit sozusagen die Gebraucht­fahrzeug­bewertung erfunden. Hersteller und Handel einigten sich darauf, dass sie der DAT regelmäßig Daten zur Verfügung stellen, darunter nicht nur die Neuwagendaten und -preise, sondern auch die Trans­aktions­preise beim Verkauf gebrauchter Automobile.

Gleichzeitig wurden Preis­korridore (sogenannte Preis­schutz­verpflichtungen) festgelegt, innerhalb derer sich der Handel bewegen sollte. Eine zentrale Rolle spielten hierbei die neutralen DAT-Sachverständigen, die als einzige Institution vollkommen neutral den Wert eines Fahrzeugs ermitteln. Diese flächen­deckende Organisation aus Experten besteht seit 1931 bis heute.

Der Plan, die Automobil­wirtschaft zu retten, ging bekanntermaßen auf. Durch die neutrale Festlegung von Gebraucht­fahrzeug­preisen konnte die DAT dazu einen erheblichen Beitrag leisten. Die DAT - und dies ist eine weitere Besonderheit – soll als überparteiliche, neutrale Institution arbeiten. Sie soll zudem keine Erwerbs­gesellschaft sein. Gewinn­maximierung war und ist demnach nicht der Geschäfts­zweck der DAT, sondern sie ist bis heute stets ein neutrale Institution, die der Automobil­branche schon immer aufbereitete und strukturierte Daten zur Bewältigung ihres Tages­geschäftes zur Verfügung stellt.