Antriebsarten der Zukunft

Thema des Monats November 2022

Im November geht es um das Thema „Antriebsarten der Zukunft“. Bei der Nennung eines konkreten Ausstiegsdatums der Automobilherstellern gibt es noch gewisse Unterschiede, aber grundsätzlich gilt bei vielen das Jahr 2030 als das Jahr, in dem 100% der Neuwagen rein batterieelektrisch sein werden. Das ist eine kurze Zeitspanne, und aus diesem Grund ist folgende Frage interessant: Welche Antriebsart würden Neuwagenkäufer und Pkw-Halter bevorzugen, wenn es keine reinen Verbrenner mehr gäbe.

  • Neuwagenkäufer würden Plug-In-Hybride bevorzugen: Gäbe es keine Verbrenner mehr, würde sich die Mehrheit (40%) aller Neuwagenkäufer des Jahres 2021 für einen Plug-In-Hybrid (PHEV) entscheiden. Gut ein Viertel (26%) sieht einen Vollhybrid (HEV) und ebenso viele ein rein batterieelektrisches Auto (BEV) als erste Wahl. Bei gerade mal 7% fiele die Wahl auf ein Wasserstofffahrzeug. Interessant: Bezogen auf die batterieelektrischen Autos gibt es unter den Geschlechtern deutliche Unterschiede: Während sich nur 19% der Männer für dieser Antriebsart entscheiden würden, wären es unter den Frauen mit 50% jede Zweite.
  • Pkw-Halter sehen Zukunft im Wasserstoffantrieb: Anders als die Neuwagenkäufer 2021, die PHEV bevorzugen, schätzen die Pkw-Halter die Situation folgendermaßen ein: Mit 38% kommt für die Mehrheit der Pkw-Halter (38%) der Wasserstoffantrieb infrage. Dahinter folgen mit 26% die Plug-In-Hybride, während sich batterieelektrische Pkw mit 19% und die klassischen Hybride mit 18% deutlich dahinter einreihen. Pkw-Halter sind – anders als Neuwagenkäufer – bereits seit etwa fünf Jahren im Besitz ihres aktuellen Fahrzeugs.

 

Als weitere Möglichkeit von klassischen, ölbasierten Kraftstoffen wegzukommen und die CO2-Grenzwerte einzuhalten, werden immer häufiger auch synthetische Kraftstoffe diskutiert. Diese so genannten E-Fuels werden synthetisch erzeugt und basieren nicht auf Mineralöl. Bei ihrer Verbrennung setzen diese genau die Menge an CO2frei, die sie bei ihrer Herstellung gebunden haben. Sie sind somit ein flüssiges und skalierbares Speichermedium, das in bestehender Infrastruktur (Tankstellen, Transport etc.) genutzt werden kann. Hohe Kosten und geringe Produktionskapazitäten sind aber zurzeit noch Hürden, die überwunden werden müssen.

Für den DAT-Report 2022 wurden erstmals die privaten Neuwagenkäufer zu Kenntnisstand und Einschätzung bezüglich der E-Fuels befragt (Hinweis an die Redaktionen: Bei der Präsentation des DAT-Reports Anfang 2022 haben wir zum generellen Thema E-Fuels ein Interview mit Karl Dums von Porsche geführt: https://youtu.be/0NrnLv2wwNU).

  • Kenntnisstand zu E-Fuels noch ausbaufähig: Während 28% der Neuwagenkäufer E-Fuels unbekannt sind, geben 37% an, diese dem Namen nach zu kennen. Weitere 27% haben bereits etwas, und 7% haben viel davon gehört oder gelesen. Immerhin 1% gab an, sich intensiv mit E-Fuels beschäftigt zu haben. In der Summe kennt also ein Drittel aller privaten Neuwagenkäufer E-Fuels etwas genauer. Interessant sind die Unterschiede je nachdem, für welche Antriebsart sich der Neuwagenkäufer entschieden hat: War es ein Benziner, so gehörten nur 25% in diese Gruppe. Entschied sich der Neuwagenkäufer für einen Diesel waren es 33%, und bei Käufern eines Pkw mit alternativer Antriebsart lag der Wert sogar bei 43%.
     
  • Bei E-Fuel-Kenntnis ist Haltung positiv: Nimmt man nur die Teilgruppe derjenigen Neuwagenkäufer, die E-Fuels etwas genauer kennen und befragt sie weiter zu ihrer Einschätzung, ergibt sich ein interessantes Bild: Die Mehrheit von ihnen (60%) schätzt E-Fuels als vielversprechende und klimaschonende Alternative zur Elektromobilität ein. Ein Drittel (33%) hält nichts von E-Fuels, da deren Herstellung zu aufwendig ist. 7% konnten oder wollten dazu keine Auskunft geben.