10 Fakten zum Autokauf
Herausfordernde Rahmenbedingungen beeinflussen den Automobilmarkt. Der Handel hatte nach zwei Jahren des Mangels im vergangenen Jahr wieder ein Überangebot an relativ teuren Fahrzeugen.
Dazwischen stand der Endverbraucher mit seinen finanziellen Nöten und seinem weiterhin sehr hohen Bedarf an individueller Mobilität.
Diese 10 Fakten aus dem DAT Report 2024 beschreiben wichtige Aspekte der Situation:
- Auto bleibt unverzichtbar im Alltag: 81% aller Pkw-Halter bestätigten, dass sie ohne ein eigenes Auto ihre alltäglichen Mobilitätserfordernisse nicht bewältigen können. Pkw-Halter in Kleinstädten stimmten mit 86% in weit höherem Maß zu als in Großstädten (74%). Das eigene Auto ist daher primär kein Luxusartikel, sondern oft die einzige Möglichkeit, den Mobilitätsbedarf zu decken.
- Unsicherheit in Zeiten des Umbruchs: Mit 46% gab knapp die Hälfte aller Pkw-Halter an, Angst zu haben, sich bald kein Auto mehr leisten zu können. Gründe sind Unsicherheiten aufgrund aktueller Entwicklungen sowie hohe Kosten in unterschiedlichen Bereichen (Zinsen, Lebenshaltungskosten etc.).
- Zuverlässigkeit wichtigstes Kaufkriterium: Neu- und Gebrauchtwagenkäufer wollen zuverlässige Autos. Das Kriterium Zuverlässigkeit belegte sowohl beim Neu- als auch Gebrauchtwagenkäufer den Spitzenplatz unter den Hauptgründen für ihren Pkw-Kauf.
- Freier Handel gewinnt deutlich Marktanteile hinzu: Für den Kauf eines Gebrauchtwagens wählen Interessierte entweder den Markenhandel, den freien Handel oder den Privatmarkt. 2023 lag der Anteil des Markenhandels mit 37% (2022: 38%) nur noch knapp über dem freien Handel (34%). Dieser hat im Vergleich zum Vorjahr acht Prozentpunkte hinzugewonnen. Schwach zeigte sich der Privatmarkt, dessen Anteil auf ein historisches Tief von 29% gefallen ist (2022: 36%).
- Nachlässe fester Bestandteil des Neuwagengeschäfts: Über 90% der privaten Neuwagenkäufer haben einen Nachlass erhalten. Diese teilen sich auf in 48%, die einen Rabatt mit dem Händler ausgehandelt hatten, etwa ein Drittel bezahlte einen rabattierten Hauspreis, und 10% bekamen kostenfreie Zusatzleistungen.
- Entwicklung bei E-Mobilität abwarten: 80% der Pkw-Halter bestätigten, dass sie ihr Auto länger fahren wollen, um die technologische oder politische Entwicklung der E-Mobilität bzw. Antriebsarten abzuwarten.
- Förderprämien als Kaufgrund: Mehr als die Hälfte der Käufer von Neuwagen, die sich 2023 für ein batterieelektrisches Fahrzeug (BEV) entschieden haben, gaben die Nutzung von Förderprämien als Hauptgrund für ihren Kauf an.
- Vorbehalte gegenüber gebrauchten E-Autos: Nur 8% der Neuwagenkäufer und 13% der Gebrauchtwagenkäufer könnten sich vorstellen, ein gebrauchtes BEV zu kaufen.
- Kompromisse beim Autokauf: Viele Käufer mussten beim Autokauf Kompromisse eingehen, was zeigt, dass die Marktbedingungen und persönlichen Umstände die Kaufentscheidungen stark beeinflussen. Bei den Neuwagenkäufern haben 40% anders gekauft als geplant, bei den Gebrauchwagenkäufern waren es sogar 56%. Bei beiden Käufergruppen stand die Antwortmöglichkeit „Ursprünglich wollte ich weniger Geld ausgeben“ an erster Stelle, was in Zeiten steigender Preise nicht verwunderlich war.
- Wachsende Aufmerksamkeit für chinesische Automarken: 14% der Befragten Neuwagenkäufer hatten bereits mit chinesischen Automarken Erfahrungen gesammelt z. B. über Probefahrten oder Mietwagen. 41% bestätigten, dass sie chinesische Automobile bereits im Straßenverkehr wahrgenommen haben, und 59% der Neuwagenkäufer sind die chinesischen Automarken bereits in den Medien aufgefallen. Sehr deutlich waren die Pkw-Halter jedoch bei der Frage „Würde für Sie ein Auto eines chinesischen Herstellers bei Ihrem nächsten Autokauf infrage kommen?“, denn die große Mehrheit von 88% lehnte dies ab.
„Das Jahr 2023 war ein schwieriges Jahr. Nicht nur für Autokäufer, sondern für alle Akteure der Autobranche. Die Automobilhersteller mussten mit rückläufigen Bestellungen kämpfen und der Handel hatte nach zwei Jahren des Mangels plötzlich wieder ein Überangebot an teuren Fahrzeugen. Die Lust auf ein neues Auto war verhalten, ebenso die Absicht auf E-Mobilität umzusteigen“, kommentieren Uta Heller und Dr. Martin Endlein, die Autoren des DAT Reports.