Präsentation des IfA|DAT HändlergruppenMonitors 2025

Studie zu den Top 100 Händlergruppen 2025 analysiert zum 21. Mal in Folge die Situation und Entwicklung der größten Automobilhändlergruppen Deutschlands

Das Institut für Automobilwirtschaft (IfA) der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) und die Deutsche Automobil Treuhand GmbH (DAT) haben im Rahmen des IfA Kongresses die nunmehr 21. Auflage der Studie zu den 100 größten Auto­mobil­handelsgruppen präsentiert. Der Konzentrations- und Konsolidierungsprozess hat bei parallel erforderlichen Investitionen in die Transformation der Autohausbetriebe nicht an Dynamik verloren. Hinzu kommt die Verunsicherung in den Absatzmärkten sowie der ungebrochene Investitionswille ausländischer Investoren, die etablierte deutsche Automobilhändlergruppen unter Druck setzen.

Die Traditionsstudie analysiert seit mittlerweile 21 Jahren die wichtigsten Daten der größten Automobilhändlergruppen in Deutschland, darunter Neu- und Gebrauchtwagen-absatz, Rendite, Beschäftigtenzahlen und Umsatz. Sie enthält Darstellungen zur längerfristigen Entwicklung der größten Händlergruppen mit Daten für die Jahre 2011 bis 2024 genauso wie Detaildarstellungen zu den TOP 20 Gruppen.

Die zentralen Erkenntnisse für das analysierte Geschäftsjahr 2024 lauten:

  • Bezüglich des Neuwagenbereichs ist festzuhalten, dass im deutschen Gesamtmarkt des vergangenen Jahres 2024 im Vergleich zum Vorjahr ein Absatzrückgang um etwa ein Prozent zu verzeichnen ist – von 2,84 Mio. auf 2,82 Mio. Fahrzeuge. Das Absatzvolumen der TOP 100 Händlergruppen hingegen entwickelt sich gegenläufig. So setzen die größten 100 Automobilhandelsgruppen im vergangenen Jahr mit 865.622 Fahrzeugen (2023: 825.567) etwa 4,9 Prozent mehr Neufahrzeuge ab als 2023. Der überdurchschnittliche Absatzzuwachs bei den TOP 100 Automobilhändler-gruppen führt auch zu einem höheren Anteil der TOP 100 Händlergruppen am deutschen Gesamtmarkt: 30,7 Prozent gegenüber 29,0 Prozent im Jahr 2023.
     
  • Ebenfalls über dem Vorjahresniveau liegen 2024 die Verkaufszahlen der TOP 100 Automobilhändlergruppen im Gebrauchtwagengeschäft. Sie liefern mit 834.814 Gebrauchtwagen rund acht Prozent mehr Fahrzeuge aus – gegenüber 772.818 Gebrauchtwagen im Jahr 2023. Der Gebrauchtwagen-Gesamtmarkt ist im Jahr 2024 in vergleichbarem Maß gewachsen – nämlich um rund 7,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 6,48 Mio. Besitzumschreibungen (2023: 6,03 Mio.). Damit liegt der Marktanteil der TOP 100 Händlergruppen 2024 – wie im Vorjahr – bei 12,9 Prozent.
     
  • Eine ebenfalls positive Tendenz zeigt sich bei der Analyse des Umsatzes. In Summe erzielen die TOP 100 Händlergruppen im Jahr 2024 über alle in die Studie einbezogenen Geschäftsbereiche einen Gesamtumsatz von rund 61,3 Mrd. Euro – gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um 5,2 Prozent. Damit macht sich der vom Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) ausgewiesene Umsatzzuwachs im Kfz-Gewerbe von 5,6 Prozent bei den TOP 100 Handelsgruppen in vergleichbarem Maß bemerkbar wie im gesamten Branchenzweig.
     
  • Die Beschäftigungsintensität bei den TOP 100 Händlergruppen entwickelt sich gegen den Branchentrend. Etwa 23,6 Prozent der Beschäftigten im Kfz-Gewerbe sind 2024 den TOP 100 Händlergruppen zuzurechnen – ein geringfügiger Zuwachs auf 101.089 Beschäftigte (2023: 22,6 Prozent | 97.141 Beschäftigte). Dagegen sind im Kfz-Gewerbe mit 428.000 Personen im Jahr 2024 rund 2.000 Mitarbeitende weniger beschäftigt als noch 2023.
     
  • Während die TOP 100 Händlergruppen absatz- und umsatzseitig zulegen, hat sich deren Renditesituation negativ entwickelt. So liegt die durchschnittliche Umsatzrendite (EBT) der TOP 100 Händlergruppen im Jahr 2024 mit 1,8 Prozent unter dem Vorjahreswert, jedoch weiterhin über dem Branchendurchschnitt von 1,2 Prozent.

Daneben geht die Studie auf die Situation, die aktuellen Herausforderungen sowie die strategische Ausrichtung der Unternehmen ein. 

„Elektrifizierung, Digitalisierung und KI sowie neue Vertriebskonzepte schreiten unaufhaltsam voran, ohne dass bereits alle Antworten gefunden wären. Gleichzeitig verändert sich das Marktgefüge rasant“, erklärt David Sosto Archimio, Mitautor und Projektleiter der Studie. Professor Dr. Stefan Reindl ergänzt: „Die Herausforderungen sind daneben klar umrissen: Konzentration, Konsolidierung und Internationalisierung durch Übernahmen ausländischer Unternehmen nehmen zu, klassische Grenzen verschwimmen. Für etablierte Händler-gruppen bedeutet dies, ihre Rolle neu zu definieren: als stabile Partner im Markt, als Arbeitgeber mit Perspektive und als Plattformen, die Kundennähe und Effizienz miteinander verbinden.“

Jens Nietzschmann, DAT-Geschäftsführer, resümiert: „Die aktuelle Lage der automobilen Wirtschaft ist ernst und von Unsicherheiten sowie Kaufzurückhaltung bei Verbrauchern und Unternehmen geprägt. Dennoch zeigt die vorliegende Studie eine bemerkenswerte Robustheit der großen Handelsgruppen, sowohl in operativer als auch in absatzseitiger Hinsicht. Um zukunftsfähig zu bleiben, stellt die Qualität der Kundeninteraktion am Point of Sale einen entscheidenden Differenzierungsfaktor dar. Die DAT als neutrale Dateninstanz freut sich, auch in diesem Jahr die Studie „TOP 100“ in Zusammenarbeit mit dem IfA und der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt der Branche zur Verfügung zu stellen.“

Weitere Details zur Studie, zur Methodik und zur Bestellmöglichkeit: www.dat.de/top100/