Gebrauchtwagenmarkt im Juli 2025
Seit Jahresbeginn wechselten 3.877.517 Gebrauchtwagen den Besitzer. Das sind 0,5 Prozent oder gut 20.000 Pkw mehr als vor einem Jahr.
Was ist denn da los auf dem Gebrauchtwagenmarkt? Während das KBA leicht steigende Zahlen meldet, hört man verschiedentlich, dass besonders den Markenhändlern die Stückzahlen und auch Erträge fehlen. Wie kann das sein? Machen die Geschäfte jetzt die freien Händler und der Privatmarkt?
Im letzten Jahr hat der Markenhandel 42 Prozent aller Besitzumschreibungen auf sich vereinen können, gefolgt vom freien Handel mit 34 Prozent, während der Privatmarkt nur noch auf 24 Prozent des Marktes kommt.
Womöglich verändert sich dies gerade zugunsten des freien Handels und des Privatmarktes, da nach wie vor die Gebrauchtwagenpreise vor allem beim Markenhandel verhältnismäßig hoch sind.
Laut DAT Report lag der durchschnittliche GW-Anschaffungspreis beim Markenhandel im letzten Jahr mit 26.140 Euro deutlich über dem freien Handel (13.390 Euro) und dem Privatmarkt (13.070 Euro). Klar, dort sind die Fahrzeuge generell deutlich älter (freier Handel: 8 Jahre, Privatmarkt: 9 Jahre, Markenhandel: 4 Jahre) und haben mehr Kilometer auf dem Tacho (freien Handel: 76.000 km, Privatmarkt: 82.000 km, Markenhandel: 40.000 km) als beim Markenhandel.
Womöglich sind es aber eben genau die günstigen und oft auch kompakten Fahrzeuge, die derzeit gesucht sind. Wer seinen Autokauf in den letzten Jahren immer weiter aufgeschoben hatte und nun aufgrund von hohen anstehenden Reparaturkosten tatsächlich einen Kauf erwägt, dem fehlt womöglich das notwendige Kapital, um sich beim Markenhandel einen Gebrauchtwagen zu kaufen. Also weicht man immer häufiger aus auf den Privatmarkt und den freien Handel.
„Und was ist mit gebrauchten BEV?“, könnte man an dieser Stelle fragen. In den Medien liest man, dass gebrauchte BEV so günstig seien wie nie. Stimmt nur bedingt, wenn man genau hinschaut. Die ehemaligen Neupreise der BEV lagen oftmals deutlich über denen der Verbrenner, und somit sind BEV nach drei Jahren entweder genauso teuer wie Verbrenner oder liegen darüber. Schnäppchen sind das also keine, sondern das ist eher eine Meldung für das Sommerloch. Apropos Sommerloch: Für den Handel gibt es derzeit kein Sommerloch, denn der Markt hat im Juli stark angezogen. Möge es so weitergehen!