Schadenregulierung

Thema des Monats September 2022

Im September geht es um Schadenregulierung seitens der Pkw-Halter. Kommt es zu einem Unfallschaden, kann dessen Dokumentation je nach Versicherungsanbieter auch an den Pkw-Halter übertragen werden. Dieses seit einigen Jahren intensiv diskutierte Thema rückt damit den so genannten Self-Service von Endverbrauchern an den Beginn der Prozesskette, bei der es um die Aufnahme und das Übermitteln von Pkw-Schadenbildern geht.

  • Bislang nur wenig Schadendokumentation in Eigenregie: Nur wenige Pkw-Halter haben bereits eine Schadendokumentation via Smartphone oder Fotoapparat gemacht, die dann zur Regulierung eines Schadens beigetragen hat. Laut DAT-Report 2022 waren es 19% aller Pkw-Halter, die im Rahmen eines Unfallschadens eine Schadendokumentation selbst vorgenommen hatten, die restlichen 81% dagegen noch nicht. Unterschiede gibt es allerdings nach Altersgruppen. Bei den bis 29-Jährigen ist der Anteil derjenigen, die eine solche Schadendokumentation bereits vorgenommen haben, mit 25% überdurchschnittlich hoch. In der Altersgruppe 50 Jahre und älter liegt der Wert dagegen bei 17%. Interessant: Auch das Baujahr des Fahrzeugs nimmt Einfluss auf die Schadenregulierung. Während Halter von Pkw jünger als 3 Jahre zu 22% bereits eine Schadendokumentation vorgenommen haben, sind es bei Haltern älterer Fahrzeuge (8 Jahre und älter) nur 16%.

 

  • Viele Halter sehen Schadendokumentation als denkbare Option: Rein hypothetisch schätzen 60% aller Pkw-Halter sich selbst als so kompetent ein, nach einem Unfall eine aussagekräftige Dokumentation der Schäden via Smartphone vorzunehmen und an die Versicherung zu senden. Noch höher liegt dieser Wert unter den Vielfahrern (über 30.000 km pro Jahr) mit 69%. Und auch Personen, die eine hohe Affinität zum Auto besitzen, d. h. ihr Auto ist für sie mehr als ein reines Fortbewegungsmittel, trauen sich zu 68% eine Schadendokumentation zu. Im Gegensatz dazu sind unter den Wenigfahrern (unter 10.000 km pro Jahr) nur 53% überzeugt, und auch von den Personen, für die das Auto nur „Mittel zum Zweck“ ist, trauen sich nur 56% zu, selbst eine Schadendokumentation vorzunehmen.
  • Technologie kann helfen: Im Schadenprozess kann dem Endverbraucher bei der Aufnahme von Schäden eine technologische Unterstützung zuteil werden – etwa was Aufnahmewinkel, Kamerahöhe und Anzahl der Bilder betrifft. Zusätzlich können Bilder von Fahrzeugschäden mittlerweile dank Künstlicher Intelligenz hinsichtlich Art und Schadenschwere ausgewertet werden. In Verknüpfung mit aktuellen Reparaturdaten und einer hinterlegten Reparaturlogik kann dadurch eine erste Kalkulation der Schadenhöhe erfolgen. Wichtig: All dies unterstützt letztendlich auch die Arbeit des Sachverständigen, sie kann ihn und dessen Inaugenscheinnahme vor Ort aber nicht ersetzen. Besonders gilt dies bei Schäden, wenn die Karosseriestruktur z. B. an A-Säulen, Längsträgern usw. betroffen ist.

„Die Schadendokumentation ist in den letzten Jahren immer wichtiger geworden. Da heute nahezu jeder Pkw-Halter ein Smartphone besitzt, ist die Dokumentation von Bildern vor Ort ein probates Mittel. Viel diskutiert wird hierbei über den Einsatz von Künstlicher Intelligenz, die bei der Ermittlung einer ersten Schadenhöhe helfen kann. Technologisch ist es möglich, auf Basis einer Bildanalyse die beschädigten Teile und die Schadenschwere zu ermitteln. Dies wird bei der Arbeit von Kfz-Sachverständigen, aber auch in den Werkstätten immer wichtiger werden. Denn es verbindet die technologische Entwicklung mit der automobilen Wirklichkeit, wie man auch am DAT-Produkt FastTrackAI® sehen kann. Einen Fachmann, sei es Werkstattmeister oder Kfz-Gutachter, kann die Technologie nicht ersetzen, aber sie liefert erste Anhaltspunkte und kalkuliert grob die Kosten. Am Ende lässt sich damit auf allen Seiten viel Zeit sparen." 

Uta Heller und Dr. Martin Endlein, Autoren des DAT-Reports

 

Neue Technologie auf Basis von Künstlicher Intelligenz kann dabei helfen, Umfang und Schadenschwere zu ermitteln. In Kombination mit aktuellen Reparaturdaten und der DAT-Reparaturlogik kann daraus automatisch die Schadenhöhe ermittelt werden.