Gebrauchte E-Fahrzeuge: Nischenprodukt mit Potenzial
- Vorbehalte gegenüber batterieelektrischen Fahrzeugen beim Gebrauchtwagenkauf
- Distanz zur E-Mobilität bei Gebrauchtwagenkäufern größer als bei Neuwagenkäufern
- Batteriegarantie als ein Schlüssel zur Akzeptanz
Ostfildern, 3. Juni 2025 – Die Elektromobilität entwickelt sich weiter, ist aber im Alltag vieler Autofahrer noch nicht angekommen. Für die Mehrheit der Pkw-Halter fühlte sich Elektromobilität im vergangenen Jahr noch nicht passend an. Die Ergebnisse des aktuellen DAT Reports bestätigen, dass zwar besonders beim Gebrauchtwagenkauf erhebliche Vorbehalte gegenüber batterieelektrischen Fahrzeugen (BEV) bestehen, bei Gebrauchtwagenkäufern, die bereits ein BEV gefahren sind, die Skepsis jedoch deutlich geringer ist.
Distanz zur E-Mobilität bei Gebrauchtwagenkäufern größer als bei Neuwagenkäufern
Kommt ein gebrauchtes BEV also grundsätzlich überhaupt infrage? Im aktuellen DAT Report wird deutlich, dass die Distanz zur E-Mobilität bei Gebrauchtwagenkäufern größer ist als bei Neuwagenkäufern. Fast die Hälfte (47 %) der Gebrauchtwagenkäufer lehnt Elektroautos grundsätzlich ab – unabhängig davon, ob neu oder gebraucht. Nur 12 % von ihnen könnten sich ein gebrauchtes BEV vorstellen, davon die Hälfte lediglich als Jahreswagen. Anders die Situation bei Neuwagenkäufern: Etwas mehr als die Hälfte (52 %) könnten sich ein BEV vorstellen, allerdings nur als Neuwagen. Grundsätzlich gegen ein E-Auto sprachen sich 34% der Neuwagenkäufer aus, das sind fünf Prozentpunkte mehr als noch 2023. Lediglich 6% könnten sich vorstellen, ein gebrauchtes BEV zu erwerben. Gebrauchte BEV bleiben damit weiterhin erst einmal ein Nischenprodukt.
Bemerkenswert ist, dass sich die Einstellung zu gebrauchten BEV zum Positiven ändert, wenn man die Teilgruppe der Gebrauchtwagenkäufer betrachtet, die bereits Erfahrung mit einem E-Auto gemacht haben, beispielsweise indem sie schon einmal selbst damit gefahren sind. Unter ihnen könnten sich nämlich mehr als zwei Drittel (35%) ein gebrauchtes BEV vorstellen. E-Erfahrene stehen gebrauchten E-Autos damit deutlich positiver gegenüber als durchschnittliche Pkw-Halter.
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Batteriegarantie als Schlüssel zur Akzeptanz
Aus der Frage, was beim nächsten Autokauf für ein gebrauchtes BEV sprechen würde, ging hervor, dass die Attraktivität gebrauchter BEV vor allem durch Maßnahmen, die die Batterie betreffen, gesteigert werden könnte. Aus der Teilgruppe der Gebrauchtwagenkäufer, die bereits BEV-Erfahrung haben, gaben 59 % an, dass eine lebenslange Batteriegarantie ein entscheidender Kaufanreiz wäre. 44 % nannten ein Batteriezertifikat, welches beim nächsten Autokauf für ein gebrauchtes BEV sprechen würde. Für 38 % ist die kostenlose Bereitstellung einer Wallbox relevant. Transparenz und Sicherheitsversprechen zeigen sich damit als zentrale Hebel, die positiv in Richtung gebrauchtes BEV wirken.
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„Die Elektromobilität kommt nach und nach voran – vorwiegend im Neuwagenbereich. Auf dem Gebrauchtwagenmarkt ist Überzeugungsarbeit nötig. Preis, Reichweite und Ladeinfrastruktur sind nicht mehr die alleinigen Hürden. Entscheidend ist Erfahrung mit E-Autos und Vertrauen – insbesondere in die Batterie. Eine Kombination aus Garantien, Zertifikaten und transparenten Informationen kann hier den Unterschied machen“, kommentieren die Autoren des DAT Reports, Uta Heller und Dr. Martin Endlein.