Gebrauchtwagenmarkt im September 2022

Nach einem schwachen Sommer zeigt auch der September auf dem Gebrauchtwagenmarkt keine Verbesserung. 477.750 Besitzumschreibungen sind mit +0,6 Prozent zwar minimal mehr als im August 2022, aber es sind immer noch 18,3 Prozent weniger als im September 2021.

477.750 Besitzumschreibungen sind mit +0,6 Prozent zwar minimal mehr als im August 2022, aber es sind immer noch 18,3 Prozent weniger als im September 2021. Und kumuliert kommt der Markt gar nicht auf die Beine: Seit Jahresbeginn wurden 4.284.680 und damit 16,8 Prozent weniger Besitzumschreibungen als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum vom KBA registriert.

Im Vergleich zur Zeit vor Corona und vor der multiplen Krisenlage bleibt der Gebrauchtwagenmarkt weiterhin stark hinter seinen Möglichkeiten zurück. Im September 2022 waren es etwas über 477.000 Besitzumschreibungen, im September 2019 etwas über 592.000 Einheiten. Kumuliert kam der Markt damals auf fast 5,5 Mio. Besitzumschreibungen, aktuell sind es nur 4,3 Mio., also ein Rückgang von 22 Prozent.

Wie krass sich dies derzeit beim Handel zeigt, offenbaren die Standtage. Für die wenigen vorhandenen Pkw egal welcher Antriebsart steigen diese stetig an – und das nicht nur, weil der Angebotspreis teilweise wieder deutlich über dem letztendlichen Transaktionspreis liegt, sondern weil die Verbraucher ihre Kaufentscheidung auch hinausschieben. Wir erinnern uns: Gefragt nach den Gründen für einen Autokauf war laut DAT-Report die Lust an einem neuen (gebrauchten) Auto immer ganz vorn. Natürlich gab es auch verunfallte, oder zu alte, oder nicht mehr reparaturwürdige Fahrzeuge. Und auch berufliche oder familiäre Veränderungen spielen und spielten beim Autokauf schon immer eine Rolle. Ganz oben stand aber immer die Lust am Auto. Die ist zwar mit hoher Wahrscheinlichkeit noch da, aber die Angst vor hohen Energiekosten, hoher Inflation, hohen Zinsen etc. lassen aus der Lust eine Last werden – hier gibt es aktuell noch viele Ungewissheiten. Abwarten heißt die Devise, denn besonders die Inflation nimmt vielen Menschen die Möglichkeit, überhaupt Geld zu sparen oder finanziell vorzusorgen. 

Die Farbe des Herbsts 2022 ist somit tiefrot, und eine Aussicht auf Besserung, so ungern wir das bei der DAT auch formulieren, ist eher unwahrscheinlich.