Räder und Reifen

Thema des Monats April 2022

  • Saisonaler Räderwechsel findet hauptsächlich in Werkstätten statt: Mit 52% ließ im vergangenen Jahr die Mehrheit der Pkw-Halter den Wechsel der Winter-/Sommerräder in einer Werkstatt durchführen. Dieser Anteil ist in den unterschiedlichen Altersgruppen nahezu konstant. Einzig in der Altersgruppe 60 Jahre und älter liegt dieser mit 54% etwas höher. Wer seine Räder 2021 in einer Werkstatt wechseln ließ, ging zu jeweils gut 40% in einen Marken- oder einen freien Betrieb. Das restliche Fünftel vertraute dagegen auf Reifenfachbetriebe. Interessant in diesem Zusammenhang: Werkstattkunden nutzten auch mehrheitlich (55%) das Angebot, ihre Räder dort bis zur nächsten Saison einzulagern.

 

  • Weniger Räderwechsel in Eigenregie: Führten vor fünf Jahren 34% der Pkw-Halter den Räderwechsel selbst durch, mühten sich 2021 nur noch 26% mit dem saisonalen Wechsel ab. Der Do-it-Yourself-Anteil ist dabei in den jüngeren Altersgruppen deutlich höher. Während in der Altersgruppe unter 29 Jahre über ein Drittel selbst Hand anlegte, sank dieser Anteil mit zunehmendem Halteralter. Am niedrigsten war der Anteil mit 17% bei den über 60-Jährigen.
     
  • Ganzjahresreifen zunehmend verbreitet: Der Anteil an Pkw-Haltern, die auf Ganzjahresreifen unterwegs sind, lag 2017 bei 14%. In den letzten fünf Jahren ist diese Gruppe deutlich gewachsen: 2021 waren bereits 22% auf Ganzjahresreifen unterwegs und hatten somit keinen Bedarf, diese saisonal zu wechseln. Die gesunkene Fahrleistung in Kombination mit einem geringeren Schneeaufkommen auf den Straßen können Gründe für dieses Verhalten sein. Interessant: Mit steigendem Halter-Alter steigt auch der Anteil der Ganzjahresreifenfahrer: Während nur 14% der unter 30-jährigen Pkw-Halter Ganzjahrespneus auf ihr Auto zogen, waren es in der Altersgruppe 60 Jahre und älter mit 29% fast doppelt so viele.
     
  • „Die Reifen sind strenggenommen das sicherheitsrelevanteste Bauteil eines Pkw. Werden diese in einem Fachbetrieb gewechselt, hat man neben der Dienstleistung auch den Vorteil, dass mit einem professionellen Blick auf das Fahrzeug geschaut wird. Eventuelle Mängel am Fahrwerk können beispielsweise bei ungleichmäßiger Abnutzung der Reifen entdeckt werden. Aber auch grundsätzlich ist es sehr sinnvoll, sein Fahrzeug einmal im Jahr auf einer Hebebühne betrachten zu lassen. Diese regelmäßigen Termine entfallen bei Ganzjahresreifen-Fahrern“, erklärt Uta Heller, Senior Project Manager für automobile Marktforschung bei der DAT.

 

Ein Interview zu diesem Thema mit Uta Heller und Yorick Lowin, Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.V.