Gebrauchtwagenmarkt im April 2024

Erfreuliche 581.359 Gebrauchtwagen wechselten im April den Besitzer. Das ist mit +5,3 Prozent nicht nur deutlich besser als der März, es sind auch +27,5 Prozent im Vergleich zum April 2023.

Der Gebrauchtwagenmarkt kommt sozusagen in Fahrt und erreichte im ersten Drittel des Jahres 2.207.588 Einheiten. Das ist ein Plus von 12,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. 

„Die Pferde saufen wieder“ – könnte man in Anlehnung an den früheren SPD-Wirtschaftsminister Karl Schiller sagen. Der Markt belebt sich endlich nach vielen bangen Monaten der Kaufzurückhaltung. Die Entwicklung ist für den Handel mehr als erfreulich. Dies zeigt aber auch: Mobilität bleibt für die Menschen wichtig, das wissen wir natürlich aus dem DAT Report, wo über 80% der Pkw-Halter bestätigten, dass sie ohne ein eigenes Auto die täglichen Mobilitätsbedürfnisse nicht bewältigen können. Insbesondere der Gebrauchtwagen-markt spielt hier eine elementare Rolle, denn dort finden sich in der Regel die zum Budget passenden Fahrzeuge.

In diesen Tagen feiert übrigens das Deutschlandticket seinen ersten Geburtstag, und wer (wie nahezu zwei Drittel aller Menschen in Deutschland) auf dem Land lebt, nimmt das vermutlich mit einem müden Lächeln zur Kenntnis. Wenn vor der Haustüre nur selten oder gar nicht der Bus fährt, nutzt das günstigste Ticket nichts. Apropos günstig: Die Gebrauchtwagen sind aus Sicht der Kaufinteressenten weiterhin noch nicht wirklich günstig, aber die Preise gehen etwas nach unten: Im Januar 2023 lagen dreijährige Gebrauchte über alle Marken, Modelle, Segmente und Antriebsarten noch bei durchschnittlich 69,3 Prozent ihres ehemaligen Listenneupreises. Im Januar 2024 waren es 66,3 Prozent, aktuell sind es 62,5 Prozent. 

Betrachtet man nur die rein batterieelektrischen Pkw, so erreichen diese derzeit 50,3 Prozent ihres ehemaligen Listenneupreises. Das ist weiterhin ein deutlicher Abstand zu Diesel- und Benzin-Pkw, die für sich genommen nach 36 Monaten immerhin noch 63,7 Prozent ihres ehemaligen Neupreises beim Verkauf erzielen. Bleiben wir abschließend noch kurz bei den BEV: Von allen 1,4 Mio. BEV auf unseren Straßen sind 1,3 Mio. jünger als fünf Jahre. In den ersten drei Monaten wechselten über 31.000 gebrauchte BEV den Besitzer. Das ist etwas mehr als die Nachfrage nach neuen BEV von privaten Autokäufern (29.000 Einheiten). Das heißt nicht, dass der BEV-Gebrauchtwagenmarkt groß ist, sondern die BEV-Neuwagennachfrage weiterhin gering.

Die BEV-Gebrauchtwagen werden allerdings nach und nach auf den Markt kommen, und sie treffen dort auf rabattierte Neuwagen zu niedrigen Leasingraten. Da ist dann im GW-Handel echtes Verkaufsgeschick gefragt.