Der Automobilmarkt 2017 ist mit guten Zahlen ins neue Jahr gestartet. Nach Informationen des KBA wurden im Januar 566.414 Gebrauchtwagen verkauft, das sind 2,9 Prozent mehr als beim Jahresauftakt 2016. im Vergleich zum Dezember 2016 blieb der Markt stabil über den Jahreswechsel und legte 0,1 Prozent zu.
Wenn es um die Bedeutung des Gebrauchtwagengeschäfts für den Markenhandel geht, so ist es wichtig, die Marktanteile der sogenannten Kauforte zu ermitteln. Bei der Analyse dieser Kennzahlen, die wir für den aktuellen DAT-Report vorgenommen haben, wurde deutlich, dass insbesondere der Markenhandel deutlich Anteile hinzugewinnen konnte: 47 Prozent aller Gebrauchtwagen wurden im vergangenen Jahr über diesen Kanal verkauft. Der Privatmarkt erreichte nur noch 32 Prozent und fällt damit auf einen historischen Tiefstand seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1974. Der freie Handel wuchs leicht und kam auf 21 Prozent.
In der Analyse nach Pkw-Altersklassen scheint es dem Handel gelungen zu sein, die passenden Fahrzeuge anzubieten. Die Hälfte aller GW zwischen drei und sechs Jahren wurden bei Markenbetrieben erworben. Bei den jungen Fahrzeugen bis drei Jahre lag der Anteil sogar bei 73 Prozent. Es scheint so, als habe eine Wende weg vom Handel von Privat zu Privat eingesetzt, denn es werden im dritten Jahr in Folge immer weniger Fahrzeuge auf dem Privatmarkt gehandelt. Womöglich wird dieser Trend durch neue Ankaufplattformen zusätzlich befeuert.
Der Handel muss dennoch versuchen, seine Weichen richtig zu stellen, um bei den guten Verkaufszahlen kein Geld durch Prozessfehler zu verbrennen. Aktiver Zukauf bleibt die Basis für ein erfolgreiches GW-Geschäft, Reduzierung der Standzeit 1 bleibt ein Klassiker. Die Verkürzung oder auch das Halten der Standzeit 2 auf einem betriebswirtschaftlich sinnvollen Maß wird derzeit bei kleinen Dieselfahrzeugen eine Herausforderung, da besonders die Klein- und Kompaktwagen mit Dieselmotor derzeit länger stehen als vergleichbare Benziner. Abschließend wird uns das Thema Digitalisierung auch 2017 in vielen Bereichen weiter begleiten.
Aus heutiger Sicht scheinen die Voraussetzungen für 2017 allerdings gut zu sein. Es ist das Jahr der Bundestagswahl, d.h. die politischen Rahmenbedingungen werden aller Voraussicht nach so bleiben, wie sie derzeit sind.