Kommentar zum Gebrauchtwagenmarkt im April 2017

Der Gebrauchtfahrzeugmarkt hat im April an Fahrt verloren

Der Gebrauchtfahrzeugmarkt hat im April an Fahrt verloren. Er ging nicht nur um 18,8 Prozent im Vergleich zum März zurück, sondern schrumpfte um 10,3 Prozent, wenn man den Vorjahresmonat in Relation setzt. Für das erste Jahresdrittel steht 2017 gegenüber 2016 mit einem Prozent im Minus. In absoluten Zahlen bedeutet dies: 588.951 Einheiten wurden im April verkauft, kumuliert von Januar bis April 2017 waren es 2.444.662 Gebrauchtwagen, die den Besitzer gewechselt haben.

Hält der aktuelle Trend an, sprechen wir über kurz oder lang auch über eine neue Zusammensetzung des Gebrauchtwagenangebots. Denn die Diskussion um den Dieselmotor hinterlässt Spuren in der Zusammensetzung der verkauften Neufahrzeuge. Bei den Benzinern änderte sich am Anteil von 55,9 Prozent nichts, beim Diesel ging der Anteil um 19,3 Prozent zurück und beträgt im April 41,3 Prozent. E-Autos erfuhren ein Plus von 133,9 Prozent (1.413 Einheiten), Hybride (6.396 Einheiten) legten um 71,7 Prozent zu, wobei der Anstieg von Plug-in-Hybriden (2.174 Einheiten) 125,5 Prozent betrug. Flüssiggas-Pkw (LPG) steigerten sich um 50,4 Prozent, erdgasbetriebene (CNG) Pkw verloren 50 Prozent.

Im letzten Kommentar haben wir die ersten Ergebnisse des DAT-„Diesel-Barometers“ angekündigt. Die Endkundenbefragung ergab eine Verunsicherung, doch geben sich zwei Drittel  aktuell noch gelassen, was mögliche Wertverluste oder Fahrverbote ihrer Diesel-Fahrzeuge betrifft. Dabei glauben 60 Prozent allerdings, dass die Bedeutung des Diesels künftig abnehmen wird.

Auf dem Gebrauchtwagenmarkt hat sich dies jedoch noch nicht nennenswert niedergeschlagen, vorläufig sind keine gravierenden Einbrüche der Gebrauchtfahrzeugwerte von Diesel-Pkw zu beobachten. Allerdings steigen die Standtage von Diesel-Pkw weiter an. Die DAT beobachtete, dass mittlerweile die Diesel die Benziner hierin überholt haben. Diese Entwicklung zeichnet sich bereits seit Mitte 2016 ab. Sie liegt einerseits an der Kaufzurückhaltung, andererseits am generell stark gestiegenen Dieselgebrauchtwagenangebot. Dies könnte sich noch erhöhen, denn rund ein Fünftel der für das DAT Diesel-Barometer Befragten gab an, seinen Diesel aufgrund eines möglichen Wertverlusts verkaufen zu wollen. Für den Gebrauchtwagenhandel besteht die Herausforderung darin, mit dem bereits großen und noch wachsenden Angebot umzugehen.