Die ersten 31 Tage des neuen Jahrs sind vorüber und beim Blick auf die Zahlen scheint es so, als sei die Lust am Automobil ungebrochen. Der Neuwagenmarkt liegt 11,6 Prozent über dem Vorjahresmonat, der Gebrauchtwagenmarkt legte um 5,8 Prozent gegenüber Januar 2017 zu. In absoluten Zahlen bedeutet dies 598.984 Besitzumschreibungen an etwas über 20 Arbeitstagen – Samstage nicht eingerechnet. Gegenüber dem schwachen Dezember 2017 konnte der Markt sogar um 15,3 Prozent zulegen. Was sagt uns das? Das Automobil ist nach wie vor begehrt, es steht bei den Endverbrauchern ganz oben auf der Liste. Man darf nicht vergessen: Deutschland befindet sich nach wie vor in einer starken Konjunkturphase, die Arbeitslosigkeit ist niedrig, und die Menschen müssen mobil sein. Dies wird zusätzlich dadurch beflügelt, dass die Mieten in den Großstädten weiter ansteigen und sich daher viele Arbeitnehmer für eine günstigere Wohnung in einer Randlage entscheiden. Um dann allerdings zur Arbeit oder zur nächsten Haltestelle der öffentlichen Verkehrsmittel zu gelangen, muss ein Pkw angeschafft werden.
Wichtig in diesem Zusammenhang ist die Erkenntnis, dass Autofahren weiter Spaß macht. 91 Prozent der Gebrauchtwagenkäufer, die für den aktuellen DAT-Report repräsentativ befragt wurden, bestätigen das. Ebenso viele fühlen sich ohne ihr Fahrzeug in ihrer Mobilität eingeschränkt. Das gilt übrigens auch für diejenigen, die in einer Großstadt mit mehr als 100.000 Einwohnern leben.
Gebrauchtwagenkäufer sind zudem bereit, in ihren Pkw zu investieren: 30 Prozent ihres Haushaltsnettoeinkommens fließen in den Pkw-Kauf, der im Jahr 2017 mit durchschnittlich 11.250 Euro zu Buche schlug. Zum Vergleich: Vor 20 Jahren betrug dieser Anteil 31 Prozent. Damals lag der Durchschnittspreis für einen Gebrauchtwagen bei 8.130 Euro.
Apropos Preise: Es wurden 2017 in etwa genauso viele Gebrauchtwagen unter 5.000 Euro wie über 17.500 Euro gehandelt. Der Markenhandel hatte an den günstigen Fahrzeugen einen Anteil von nur 5 Prozent. Wer als Einsteiger einen Gebrauchtwagen sucht, der hat 5.680 Euro ausgegeben und wurde daher kaum beim Markenhandel, sondern eher auf dem Privatmarkt fündig. Dennoch, und das ist eine historische Zahl, war die Performance des Markenhandels im vergangenen Automobiljahr außergewöhnlich gut: 51 Prozent aller Gebrauchtwagen und damit erstmals mehr als die Hälfte wurden über den Markenhandel verkauft. Ein Rekord in der 44-jährigen Geschichte des DAT-Reports. Dass aufgrund der hohen Standzeiten die Marge an den Fahrzeugen nicht so viel Freude gemacht haben dürfte, liegt leider auf der Hand.