Neu- und Gebrauchtwagenzahlen sind im Mai 2019 jeweils im Vergleich zu Vormonat und Vorjahresmonat gestiegen, und auch kumuliert konnten in den ersten fünf Monaten mehr Fahrzeuge abgesetzt werden als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Für den Gebrauchtwagenmarkt bedeutet dies: Mit 636.222 Besitzumschreibungen im Mai liegt der Markt nach KBA-Informationen 0,3 Prozent über dem Vormonat und 3,8 Prozent über dem Vorjahresmonat. Kumuliert konnten von Januar bis Mai 3.052.979 Gebrauchtwagen verkauft werden, das sind 1,2 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum 2018.
Auffällig für den Gesamtmarkt sind zwei Themen: Erstens, der Privatanteil ist bei den Neuzulassungen um 4,5 Prozent gestiegen und erreicht nun 37,1 Prozent. Zweitens ist die Nachfrage nach dieselbetriebenen Pkw wieder gewachsen, sie erreicht aktuell 33,3 Prozent aller Neuzulassungen. Die Zahlen für den Gebrauchtwagenmarkt lagen zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses noch nicht vor. Die höhere Nachfrage nach Diesel-Pkw deckt sich mit den Erhebungen des aktuellen DAT Diesel-Barometers, bei dem ebenfalls eine gestiegene Akzeptanz des Diesels ermittelt wurde. Interessant in diesem Zusammenhang ist folgende Zahl: 17 Prozent aller privaten Autokaufplaner gaben zu Protokoll, dass sie sich beim nächsten Autokauf für einen Pkw mit Dieselantrieb entscheiden werden. Auch wenn diese Zahl, die eine Absichtserklärung darstellt, niedrig erscheint, so muss beachtet werden, dass 2015 – und damit vor der Diesel-Krise – nur 23 Prozent aller Diesel-Neuzulassungen laut KBA auf private Käufer entfielen. Der Löwenanteil war und ist nach wie vor gewerblich. Zudem gilt: Dieselfahrer legen 20.280 Kilometer pro Jahr zurück, Benzinfahrer nur 12.170 Kilometer. Insofern ist die Entscheidung für oder gegen einen Diesel sehr stark vom individuellen Mobilitätsverhalten abhängig. Bei den Dieselfahrern liegt erwartungsgemäß die Akzeptanz des Dieselantriebs mit 42 Prozent wesentlich höher als beim Durchschnitt. Bei beiden Zielgruppen steigt damit der Zuspruch zum Diesel seit März 2018 kontinuierlich an.
Die Situation beim Handel scheint sich leicht zu entspannen – zumindest sind die Standtage von Diesel-Gebrauchtwagen wieder unter die 100-Tage-Grenze im Bundesdurchschnitt auf 97 gefallen. Zudem sind die Gebrauchtfahrzeugwerte für dreijährige Diesel-Pkw nicht gesunken, sondern auf dem Vormonatsniveau (52,8 Prozent des ehemaligen Listenneupreises) geblieben.