Problematisch für den Handel sind die Standzeiten der Diesel-Pkw. Aktuell stehen Diesel 95 Tage, Benziner 79. Ein Viertel aller Autokaufplaner zögert, weil die weitere Entwicklung beim Diesel noch unklar ist. Die Mehrheit tätigt aber ihren geplanten Autokauf, und aus dem DAT-Report wissen wir, dass eine neue familiäre Situation, hohe Reparaturkosten, aber auch ein Spontankauf oder die Lust auf ein neues Automobil weiterhin für Besitzumschreibungen sorgen. Die Bundesrepublik besteht nicht nur aus Großstädten, und es gibt nach wie vor Regionen, in denen auch gebrauchte Diesel-Pkw gefragt sind.
Der Markt zeigt sich demnach weiterhin relativ stabil, und mit den Ergebnissen des sogenannten Diesel-Gipfels am 2. August ist eine erste politische Entscheidung getroffen worden. Wir hoffen, dass sich die Hersteller und Importeure gemeinsam mit der Politik auf weitere Maßnahmen einigen, die die Verunsicherung der Verbraucher nachhaltig beseitigt. Gemessen an der der Heftigkeit der negativen Schlagzeilen der vergangenen 22 Monate hat sich insbesondere der Automobilhandel als außerordentlich belastbar erwiesen. 88 Prozent der Händler investieren mehr Zeit bei der Beratung und müssen zudem Strategien für ihr Sortiment festlegen. Die Nachfrage nach alternativen Antrieben geht nicht durch die Decke, denn es ist ohnehin fraglich, ob und wann Elektrofahrzeuge überhaupt eine Alternative oder nur eine Ergänzung zum Verbrennungsmotor sind. Auch bei diesem Thema gibt es mehr offene Fragen als Antworten.