DAT-Report 2020 - Die Highlights

Die Deutsche Automobil Treuhand GmbH (DAT) präsentiert in Berlin die Ergebnisse deys DAT-Reports 2020.

Heute stellt die Deutsche Automobil Treuhand GmbH den DAT-Report 2020 vor. Die jährliche Studie erscheint seit 46 Jahren und basiert auf einer repräsentativen Befragung von Endverbrauchern zu ihrem Verhalten zu Autokauf und Werkstattbesuch. Der DAT-Report behandelt zudem aktuelle Fragen rund um die Beziehung zum eigenen Automobil, zu Car-Sharing, Auto-Abos und Elektromobilität.

Hier die Ergebnisse im Überblick.

 

1 Automobile Ausgangslage

1 | Positive Einstellungen zum Automobil überwiegen: 80% der privaten Neuwagenkäufer bestätigten, dass sie sich freuen, wenn sie ihr Auto sehen. Über 90% hatten Spaß am Autofahren und fühlten sich in ihrer Mobilität ohne Automobil eingeschränkt. 40% gaben an, sie fahren Auto auch nur zum Spaß. Diese sehr positiven Einstellungen zum Auto basieren auf einer repräsentativen Befragung privater Neuwagenkäufer. Wer 2019 einen Gebrauchtwagen gekauft hat, der sieht dies ähnlich, allerdings mit etwas geringeren Prozentwerten. Bei der Befragung des durchschnittlichen Pkw-Halters/Autofahrers in Deutschland sieht es folgendermaßen aus. Dieser besitzt sein Fahrzeug im Schnitt seit etwas über fünf Jahren und nur etwa jeder Zweite freut sich, wenn er sein Fahrzeug sieht. Knapp jeder Fünfte fährt Auto nur zum Spaß, aber fast 80% bestätigten, dass ihnen Autofahren Spaß mache. 84% gaben an, dass sie sich ohne Auto in ihrer Mobilität eingeschränkt fühlen. Erstmals abgefragt wurde auch, wie die aktuelle Verkehrssituation auf Deutschlands Straßen beurteilt wird: 80% der Pkw-Halter beklagten ein hohes Verkehrsaufkommen und immer mehr Staus.

2 | Erhöhte Ausgabebereitschaft für emissionsärmere Pkw gestiegen: Den Pkw-Käufern wurde die Frage gestellt, ob sie bereit wären, mehr Geld für einen Pkw auszugeben, wenn dieser weniger Kraftstoff verbraucht. Das Ergebnis war: 68% (2018: 55%) der Neu- und 58% (2018: 48%) der Gebrauchtwagenkäufer sprachen sich dafür aus. Bei der gleichen Frage, diesmal mit dem Fokus auf CO-Emissionen, bestätigten 53% (45%) der Neu- und 39% (36%) der Gebrauchtwagenkäufer eine höhere Ausgabebereitschaft.

3 | Akzeptanz von Car-Sharing als Alternative zum eigenen Pkw noch überschaubar: Auch wenn die Anzahl der Car-Sharing-Fahrzeuge inzwischen gewachsen und das Thema in den Medien präsent ist, so bleibt die Akzeptanz zumindest bei den Autokäufern trotz leicht gestiegener Werte überschaubar. Im Jahr 2015 konnten sich erst 9% der Neuwagenkäufer ein Car-Sharing-Fahrzeug als Alternative zum eigenen Auto vorstellen. Im Autojahr 2019 ist dieser Wert auf 16% gestiegen. Bei den Gebrauchtwagenkäufern konnten sich 2015 bereits 14% und aktuell 18% die Nutzung des Car-Sharings als Alternative zum eigenen Pkw vorstellen.

4 | Assistenzsysteme werden positiv gesehen: Trotz aller Komplexität wird die Vielzahl der Assistenzsysteme von Endverbrauchern als positiv gewertet. 90% der Neuwagenkäufer und 77% der Pkw-Halter sahen darin eine Verbesserung der aktiven und passiven Sicherheit. Fast ebenso viele meinten, Assistenzsysteme machen das Autofahren leichter bzw. angenehmer. Kritisch sahen 59% der Neuwagenkäufer und 74% der Pkw-Halter die Gefahr höherer Reparaturkosten im Schadensfall.

 

2 Autokauf

1 | Bedeutung der Probefahrt stark gestiegen: Als Informationsquelle hat die Probefahrt deutlich im Vergleich zum Vorjahr zugelegt. Sie steht bei Gebrauchtwagenkäufern an zweiter und bei Neuwagenkäufern an dritter Stelle der „Offline-Informationsquellen“. 86% aller Gebrauchtwagen- und 78% der Neuwagenkäufer haben vor dem Kauf eine Probefahrt durchgeführt. 15% bzw. 16% der Autokäufer wären sogar bereit, für eine Probefahrt zu bezahlen, wenn dieser Betrag später beim Kauf verrechnet wird.

2 | Handel schneidet bei Autokäufern gut ab: 81% der Gebrauchtwagenkäufer, die beim Markenhandel gekauft haben, und auch 81% der Neuwagenkäufer bestätigten, dass sie mit „Herz“ und Leidenschaft beim Autokauf beraten wurden. Allerdings haben nur 30% der Gebraucht- und 45% der Neuwagenkäufer wieder beim gleichen Händler gekauft.

3 | Hohe Investitionsbereitschaft beim Autokauf: Der Durchschnittspreis für einen Gebrauchtwagen lag 2019 bei 12.470 Euro. Das ist der höchste Preis seit dieser Erhebung. Beim Markenhandel wurden 16.470 Euro bezahlt, auf dem Privatmarkt 8.530 Euro. Für einen Neuwagen wurden 2019 33.580 Euro investiert – auch dies ein Höchstwert. Es handelt sich hierbei um einen Durchschnitt der tatsächlich bezahlten Preise und nicht um Listenpreise der Hersteller.

4 | Anteil an Privatleasing deutlich gestiegen: Insgesamt 22% aller privat erworbenen Neuwagen wurden 2019 geleast. Das ist eine Steigerung um acht Prozentpunkte gegenüber 2018. Addiert man alle geleasten und finanzierten Fahrzeuge, wurden 77% aller Neuwagen entweder geleast oder finanziert, nur 23% wurden ohne Finanzierung erworben.

5 | Stärkere Internetnutzung beim Autokauf: Über 80% der Autokäufer haben zu Informationszwecken das Internet genutzt. Neuwagenkäufer suchten vor allem auf den Webseiten der Automobilhersteller und den dort integrierten Neuwagenkonfiguratoren nach Informationen. Die Neuwagenportale, die im Vorjahr noch auf Platz 1 waren, sind auf den dritten Platz gerutscht. Insgesamt 10% aller von Privatpersonen erworbenen Neuwagen wurden über ein solches Portal gekauft. Gebrauchtwagenkäufer informierten sich vor allem auf den gängigen Online-Plattformen, knapp unter 20% aller Gebrauchtwagen wurden wie letztes Jahr allerdings ohne Zuhilfenahme des Internets gekauft.

 

EXKURS „Alternative Antriebe“

Im Sonderkapitel zu alternativen Antrieben wird neben den tatsächlichen Verkaufszahlen auch die Sicht der Endverbraucher zu E-Autos und Hybridfahrzeugen analysiert. Ein Thema ist das Wissen über alternative Antriebe, das insgesamt noch überschaubar ist. Die meiste Kenntnis liegt demnach bei den Neuwagenkäufern über das reine E-Auto vor (12% gaben an, sich schon intensiv damit beschäftigt zu haben; Gebrauchtwagenkäufer: 6%), was eine Durchschnittsnote von 2,6 bzw. 2,8 ergibt. Am hinteren Ende der Skala rangiert (Note 3,5 bzw. 3,7) der Wasserstoffantrieb. Erst 5% der Neuwagen- und 3% der Gebrauchtwagenkäufer haben sich intensiv damit auseinandergesetzt.

 

3 Werkstatt

1 | Hoher Anspruch an den Zustand des Pkw bleibt: 92% der Pkw-Halter meinten, ihr Fahrzeug müsse immer in einwandfreiem technischen Zustand sein; 78% bestätigten, sie würden anstehende Reparaturen oder Wartungsarbeiten nicht aufschieben, und auch bei der Pflege gaben 40% an, sie würden kleinere Roststellen und Kratzer sofort beseitigen lassen.

2 | Kommunikationsbedarf mit der Werkstatt leicht gesunken: Vor einer anstehenden großen Inspektion präferierten 2019 nur 57% (2018: 60%) eine ausführliche Dialogannahme. Hierbei werden die anstehenden Arbeiten persönlich mit dem Serviceberater/ Mechaniker besprochen. 41% (2018: 38%) gaben nur schnell den Schlüssel ab und reduzierten die Kommunikation auf maximal ein kurzes Gespräch inklusive Unterschrift unter den Werkstattauftrag.

3 | Informationsbedarf zu Reparaturkosten und Werkstätten gestiegen: Vor anstehenden Reparaturen ließen 74% (2018: 71%) der Pkw-Halter einen Kostenvoranschlag machen. Bei der Wahl einer Werkstatt hielten 36% eine positive Internetbewertung für wichtig (2018: 31%). Insgesamt haben vor einem anstehenden Werkstattbesuch wie im Vorjahr nur 15% im Internet nach Informationen gesucht.

4 | Günstigerer Versicherungstarif durch Preisgabe von Telematikdaten: 38% der Befragten würden Informationen über das eigene Fahrverhalten preisgeben, um einen günstigeren Versicherungstarif zu erhalten. 45% lehnten das ab, 17% waren sich unschlüssig. Die große Mehrheit der Pkw-Halter hat eine Vollkaskoversicherung abgeschlossen (67%), 25% eine Teilkasko.

5 | Freiheit der Werkstattwahl leicht gesunken: Nur noch 54% der Pkw-Halter (2018: 56%) können im Schadenfall ihre Werkstatt frei wählen. 35% (2018: 34%) der Pkw-Halter mit einer Vollkaskoversicherung unterliegen der so genannten Schadenssteuerung, d.h. die Versicherung bestimmt, in welchem ihrer Partnerbetriebe der Schaden repariert wird. 11% wussten es zum Zeitpunkt der Befragung nicht.

 

Über den DAT-Report

Der DAT-Report ist eine jährliche Publikation der Deutschen Automobil Treuhand GmbH (DAT) und erscheint seit 46 Jahren. Er gilt seit den 1970er Jahren als verlässliche, neutrale Quelle und gibt exakte, repräsentative Auskünfte über die automobilen Befindlichkeiten in Deutschland. Diese umfangreiche und in Deutschland einzigartige Studie gilt seit über vier Jahrzehnten als wichtiges Instrument zur strategischen Planung in der Automobilwirtschaft.

Basis für den DAT-Report ist stets eine repräsentative Befragung von Endverbrauchern, die von einem Marktforschungsinstitut im Auftrag der DAT vorgenommen wird. Der aktuelle DAT-Report 2020 betrachtet das Autojahr 2019. Er umfasst 84 Seiten, 131 Grafiken und wird am 23. Januar 2020 in Berlin als Start in das neue Automobiljahr vor rund 250 Gästen aus Politik und Wirtschaft präsentiert. Ab dem 28. Februar wird der neue DAT-Report der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Die Studie ist kostenpflichtig. Alle Informationen zu den Bestellmodalitäten finden sich unter dat.de/report

Für den DAT-Report 2020 wurden durch das Marktforschungsinstitut GfK insgesamt 4.032 Privatpersonen zum Autokauf und zum Werkstattverhalten befragt. Für den Pkw-Kauf waren es 2.599 Personen (Befragung durch Face-to-Face-Interviews); Bedingung: Der Pkw-Kauf musste im Zeitraum März bis Juni 2019 stattgefunden haben. Der Befragungszeitraum dauerte von Juli bis Oktober 2019. Für den Reparatur- und Wartungsbereich wurden 1.433 Autofahrer/Pkw-Halter befragt (Befragung durch Fragebogenversand per Post). Der Befragungszeitraum dauerte von Oktober bis November 2019.

Via Twitter (@datgmbh) werden u.a. regelmäßig Zahlen aus dem DAT-Report unter #datreport publiziert.

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Hier können Sie den DAT-Report 2020 bestellen.

Über die DAT

Die Deutsche Automobil Treuhand GmbH (DAT) ist ein international tätiges Unternehmen der Automobilwirtschaft, das umfassende Kraftfahrzeugdaten erhebt, ergänzt, erstellt, aufbereitet, strukturiert und dem Markt dann flächendeckend über unterschiedlichste Medien und Softwarelösungen zur Verfügung stellt. Die DAT versteht sich als neutrales Bindeglied zwischen den unterschiedlichen Interessengruppen der Automobilbranche und wird seit knapp 90 Jahren von ihren Gesellschaftern VDA, VDIK und ZDK getragen. Ein aus verschiedenen Verbraucherverbänden gebildeter Beirat überwacht unter der Leitung des ADAC die Aktivitäten und insbesondere die Wahrung der uneingeschränkten Neutralität der DAT im Sinne der privaten und gewerblichen Verbraucher.