Gebrauchtwagenmarkt im Januar

Der Januar 2023 war mit 490.593 Besitzumschreibungen ein eher durchwachsener Monat. 15,1 Prozent mehr als im Dezember sind noch keine Meisterleistung.

Der Januar 2023 war mit 490.593 Besitzumschreibungen ein eher durchwachsener Monat. 15,1 Prozent mehr als im Dezember sind noch keine Meisterleistung, aber die Plus 4,0 Prozent im Vergleich zu Januar 2021 sind immerhin ein kleiner Hoffnungsschimmer nach einem katastrophalen Gebrauchtwagenjahr 2022. Zur Erinnerung. Die Besitzumschreibungszahlen 2022 waren insgesamt mit nur 5,6 Mio. Einheiten so niedrig wie zuletzt 1985.

Im ersten Monat des neuen Jahres haben sich knapp eine halbe Million Menschen für einen Gebrauchtwagen entschieden. Das ist deutlich mehr als im Dezember und ebenfalls mehr als im Januar 2021. Allerdings lagen die Januar-Zahlen laut KBA in den Jahren vor Corona auch oft bei 600.000 Besitzumschreibungen und damit deutlich darüber als aktuell. Aber nach einem so schwierigen Jahr wie dem letzten muss man über jede vom Kraftfahrt-Bundesamt gezählte Besitzumschreibung dankbar sein. Im Übrigen ist der Gebrauchtwagenmarkt deutlich stabiler gestartet als der Neuwagenmarkt: Der Januar zeigte bei den Neuzulassungen dramatische Rückgänge, was allerdings auch zu erwarten war. Viele Mitnahme- und Vorzieheffekte aus der Jahresend-Rallye sorgen nun im Januar für Katerstimmung. Das gab es auf dem Gebrauchtwagenmarkt nicht. Dort wurden aus dem letzten Jahr verzögerte Autokäufe nun in die Tat umgesetzt, notwendige Anschaffungen getätigt und Mobilität sichergestellt – allerdings zu sehr hohen Preisen. Laut DAT-Report 2023 lagen die Durchschnittspreise im Markenhandel bei 23.640 Euro. Aber was noch viel krasser war: Von allen Gebrauchtwagenkäufen des Jahres 2022 waren nur 23% in der Preisgruppe unter 10.000 Euro zu haben. Vor Corona im Jahr 2019 wurden in diesem Preissegment noch deutlich über 40% der Gebrauchtwagen verkauft. Die Anteile des Markenhandels in diesem Preissegment sind allerdings auch stark zurückgegangen. 2019 hatte der Markenhandel noch etwas über 25 Prozent seiner Gebrauchtwagen zu diesem Preis verkauft, 2022 waren es nur noch sieben Prozent. Im Jahr 2023 liegen die Transaktionspreise im Handel weiter auf einem sehr hohen Niveau. Allerdings mit ersten Anzeichen, dass der Höhenflug in einigen Pkw-Segmenten vorbei zu sein scheint.